Literatur

No risk, no fun: Zur Hippiezeit unterwegs von München nach Singapur von Florian Auer

Wer beim Lesen von „No risk, no fun“ von Florian Auer nicht sofort seinen Rucksack packen will, klebt vermutlich an der Couch oder hat einfach nur  Angst vor Sand in den Schuhen. Dieses Buch ist eine herrliche Verbeugung vor einer Zeit, in der Mut, Neugier und ein bisschen Verrücktheit die Hauptreisebegleiter waren. Keine Google Maps, kein WLAN – einfach los. Richtung Freiheit.

Als jemand, der heimlich davon träumt, selbst den verstaubten Hippie-Trail zu trampen, traf mich jede Seite wie ein Sonnenstrahl im November. Autor und Reisegefährten lassen die alten Routen zwischen München und Singapur wieder lebendig werden – staubige Straßen, bunte Basare, spontane Begegnungen und diese wunderbar anarchische „No Plan“-Mentalität. Kein Vergleich zu unseren heutigen steril geplanten Pauschalabenteuern!

Dabei schwelgt das Buch nicht kitschig in Nostalgie, sondern steckt an: Man spürt den Fahrtwind in den Haaren, den Geruch exotischer Märkte in der Nase und das Kribbeln im Bauch, wenn der nächste Bus vielleicht – oder vielleicht auch nicht – wirklich fährt.

Ja, ich gebe zu: Manchmal habe ich ein bisschen neidisch geblinzelt. Heute würde man für so eine Tour vermutlich mehr Versicherungen abschließen als Postkarten schreiben. Aber genau deshalb ist No risk, no fun so herrlich befreiend: Es zeigt, dass das echte Abenteuer oft dort beginnt, wo der Handyempfang aufhört.

Kurz gesagt: Wer Lust auf mehr hat als All-Inclusive, wer Sehnsucht nach dem echten Unterwegssein spürt – der sollte dieses Buch lesen. Und danach vielleicht den Rucksack vom Dachboden holen. Wer weiß, wohin der Weg führt?