Feier frei – Tag 4 auf dem Open Flair 2025
Die Sonne erhitzt schon am Morgen unaufhörlich den Asphalt der hessischen Kleinstadt. Heute wird es heiss! Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm werden am Flair Samstag knappe 30 Grad im Schatten erwartet. Solange es noch geht erstmal ein kleiner Bummel durch die Innenstadt in der sich die Einheimischen mit ihren temporären Neunachbarn perfekt arrangieren. Sei es auf dem Markt, in den Restaurants oder bei Woolworth in der Kuriositätenabteilung. Leben erfüllt jetzt jede noch so kleine Gasse.
Dudelsackmusik von den The Gordeon Pikes, die in Gedenken an die berühmten Gordon Highlanders, einem British Army Infanterie Regiment durch den Ort marschieren, begleitet uns auf den Weg zum Schlosspark der gerade für Kinder eine feste Anlaufstelle ist. Viele Mitmachaktiinen und extra auf die kleinen Besucher angestimmte Musik lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Erst das Kind und dann bekommt der Papa eine Packung Danko Jones auf die Ohren. Der US-Rocker feuert sein Publikum in der Mittagshitze ordentlich an. Schon vor 22 Jahren als ich ihn in der Göttinger Mensa sehen durfte konnte ich mich
seiner ausgestrahlten Energie kaum entziehen. Im Anschluss erstrahlen „Mandelkokain-Schnaps“ die Freibühne und brechen eine Lanze für die Diversität. Eine Botschaft, die das Flair nicht braucht, aber von den Besuchern gerne mit nach Hause genommen werden darf. Um die der Sonne zum umgehen entscheiden wir uns eine musikalische Pause einzulegen und eine suchen die Abkühlung im Werratalsee.
Genau zum richtigen Zeitpunkt scheint es werden unsere stark erhitzten Leiber wieder auf Betriebstemperatur heruntergefahren. Gemütlich tingeln wir wieder zurück zum basecamp und erhalten einen Einblick in das der DLRG. Neben der Polizei, den Rettungssanitätern und der Feuerwehr gebührt diesen Menschen der allergrößte Respekt. Sie sind es die über all diese herrliche Anarchie ein schützenden Schirm spannen. Chapeau! Gefresht noch schnell zu Ennio mit seinem emotionalen Indie-Rock und über die Fressmeile zum Konzert von Rauhbein. Mit dem
Gitarristen durfte ich vor vielen Jahren zu meiner Zeit als Musiker einmal die Bühne teilen. Immer wieder schön zu sehen, dass es einige von uns wirklich auf die großen Bühnen geschafft haben. Raubein rockt das Ding im Stile von Bands wie Santiano oder Saltatio Mortis. Der Mond zeigt uns als Eltern wie weit der Tag inzwischen vorangeschritten ist. Noch einmal ein Bad in der abendlichen Menge auf der Brückenstrasse dann doch nochmal ein Abstecher zum Werdchen.
Dem Kind ist eingefallen, dass es dort ja einen Stand gab an dem Strähnen ins Haar geflochten werden. Während des Frisierens Zeit für mich den Klängen der Band Itchy zu lauschen. Die ehemaligen Poopzkids sind mit ihrem Pop-Punk ein würdiger Anheizer für das abendliche Highlight, die H-Blockx. Die Klassiker der Band um Sänger Henning Wehland hören wir jedoch leider nur noch von der Koje aus. Gerne erinnere ich mich an vergangene Zeiten in den ich das erste Album der Combo in Dauerschleife hörte. Nostalgisiert drifte ich dann ab ins Schlummerland und träume von einem schönen Finale am morgigen Sonntag.
Titelsong: Rauhbein