Pinakothek der Moderne & YouthNet: “Meine IdentitĂ€t” interkulturelle Ausstellung in Kooperation mit Shirin Neshat – 4. April – 15. Mai 2022
âMeine IdentitĂ€tâ
5. April bis 15. Mai in der Pinakothek der Moderne
Wer sind wir? Und was haben unsere Erlebnisse damit zu tun? Unser Umfeld, die Erziehung und nicht zuletzt unsere Heimat? Davon erzÀhlen vom 4. April an 20 bemerkenswerte Werke junger Menschen in der Pinakothek der Moderne. Sie sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Kunstvermittlung der Pinakothek der Moderne und dem interkulturellen, interreligiösen Jugendnetzwerk YouthNet.
Ein GlĂŒcksfall ist dabei die aktuelle Ausstellung der iranischen KĂŒnstlerin Shirin Neshat: Ihr Werk wurde zur wichtigen Quelle der Inspiration fĂŒr die Jugendlichen, denn IdentitĂ€t und Herkunft sind die zentralen Themen in Neshats Schaffen. Unter dem vielsagenden Titel âLiving in One Land, Dreaming in Anotherâ sind sie in imposanten Foto- und Videoinstallationen vor Augen gefĂŒhrt und zugleich zur Debatte gestellt.
Vor ĂŒber 40 Jahren ist die im damals noch persischen Qazvin geborene Tochter einer weltoffen-liberalen Familie in die USA emigriert. Neshat kennt das GefĂŒhl, zwischen den Welten zu schweben, in der einen zu leben und von der anderen zu trĂ€umen, in der alten die Wurzeln zu haben und in der neuen zu wachsen und vielleicht sogar zu blĂŒhen. Ausdruck finden diese beiden SphĂ€ren etwa in der Serie âLand of Dreamsâ (2019), einer faszinierenden Melange aus westlicher PortrĂ€tkunst und persischer Kalligrafie.
FĂŒr die Jugendlichen aus den unterschiedlichsten LĂ€ndern und Kulturkreisen wurde Shirin Neshat zu einem Vorbild, sich mit der eigenen IdentitĂ€t zu beschĂ€ftigen â das ist der Schwerpunkt des diesjĂ€hrigen Projekts. Zumal sich die KĂŒnstlerin gerĂŒhrt ĂŒber die Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit zeigte und eine berĂŒhrenden Videobotschaft an die Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtete: âWenn Ihr ĂŒberlegt, wie Ihr Euer eigenes Kunstwerk machen wollt, dann denkt darĂŒber nach, was Eure Bindungen und Wurzeln fĂŒr Eure IdentitĂ€t bedeutenâ, sagte Neshat. Das mĂŒsse nicht unbedingt die kulturelle Ebene betreffen, sondern ganz grundsĂ€tzlich âdie TrĂ€ume im Inneren und das Funktionieren im ĂuĂerenâ.
Und nun ist in der Pinakothek der Moderne, wenige Meter neben Neshats Auftritt, die AbschlussprÀsentation der YouthNet-Gemeinschaft zu erleben. In sehr unterschiedlichen Formen und Medien sind die vielen Facetten des eigenen Ich zum Ausdruck gebracht. Das reicht von Fotografien und gefilmten Interviews bis hin zu Texten und Collagen.
Doch wer sind die jungen Kreativen? Die 14- bis 22-JĂ€hrigen wurden in MĂŒnchen geboren, sie sind hierhergezogen oder geflĂŒchtet, haben u. a. einen christlichen, muslimischen, jĂŒdischen oder jesidischen Hintergrund. Gemeinsam stehen sie fĂŒr die Vielfalt der Stadt, und seit die Plattform YouthNet vor fĂŒnf Jahren ins Leben gerufen wurde, haben bereits ĂŒber 100 junge MĂŒnchnerinnen und Neu-MĂŒnchner Anschluss und ein Forum fĂŒr ihre individuelle Geschichte gefunden. Dabei lernen die Jugendlichen, mit Vorurteilen umzugehen, die eigenen Grenzen zu ĂŒberwinden und in einer heterogenen Gruppe im Team zu arbeiten. Sie setzten sich mit Zivilcourage und Toleranz auseinander.
Dieses Miteinander endet nicht mit dem Abschluss eines halbjĂ€hrigen Projekts, vielmehr ist bei YouthNet KontinuitĂ€t gefragt: Die Mentoren der aktuellen Programme â in diesem Turnus sind es sieben â waren selbst Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergangener Workshops. Und auch sie tragen unter dem Motto âYouthNetIdentitĂ€tâ mit einem Werk zur Ausstellung bei.
FĂŒr die Initiative steht ein engagiertes Trio: Die Unternehmerin und Mediatorin Eva Rapaport hat YouthNet 2017 gegrĂŒndet und ist fĂŒr das Konzept und die Gesamtorganisation zustĂ€ndig. Die Fotografin und Grafikerin Sharon Buck verantwortet als KĂŒnstlerische Leiterin die Kunstprogramme und die Dokumentation. Der Historiker und Projektmanager Dr. Oren Osterer, der seit vielen Jahren in der bundesweiten Jugendarbeit aktiv ist, betreut die gesellschaftspolitischen Themen und entwickelt digitale und interaktive Formate fĂŒr Workshops und Diskussionen.
YouthNet geht auf die Lichterkette zurĂŒck, die im Dezember 1992 mit ihrem Protest gegen AuslĂ€nderfeindlichkeit und Rechtsradikalismus fĂŒr groĂes Aufsehen im In- und Ausland gesorgt hat. Mehr als 400.000 Menschen gingen alleine in MĂŒnchen auf die StraĂe, damit ist diese friedliche Demonstration bis heute ohne Beispiel. Seit 30 Jahren setzt sich der Verein âLichterkette e. V.â mit gemeinnĂŒtzigen Aktionen fĂŒr ein offenes, friedliches und respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein. BĂŒlent Aladag vom Vorstand der Lichterkette ist Mentor von YouthNet.
Die jĂ€hrlichen Projekte von YouthNet werden ĂŒber Spenden von einer Bank, einer Stiftung und verschiedenen Einzelpersonen finanziert, Hauptgeldgeber ist eine Privatperson.
Aufseiten der StaatsgemĂ€ldesammlungen und der Pinakothek der Moderne haben die Kunstvermittlerin Pia BrĂŒner und die Kuratorin der Neshat-Ausstellung, Judith Csiki, das YouthNet-Projekt begleitet und engagiert mit den Jugendlichen gearbeitet.
âMeine IdentitĂ€tâ soll dazu beitragen, sich mit unterschiedlichen Lebenssituationen und EntwĂŒrfe zu beschĂ€ftigen und dabei auch die eigene Position zu reflektieren â fĂŒr ein besseres Miteinander in einer vielfĂ€ltigen bunten Gesellschaft.
Mehr Information finden Sie auf www.youthnet-muenchen.com.
Es wĂ€re super, wenn Sie diese Ausstellung ankĂŒndigen könnten oder vielleicht möchten Sie berichten. Bei RĂŒckfragen stehen wir gerne zur VerfĂŒgung.
Lassen Sie uns auch gerne wissen, wenn Sie sich die Ausstellung ansehen möchten â gerne arrangieren wir eine individuelle FĂŒhrung bzw. arrangieren ein Interview.
Pressefotos: www.picdrop.com/zierercom/RWg2A2DqrF
Tuba – Das junge MĂ€dchen afghanischer Herkunft sagt zu ihrem Kunstwerk:
âMit meinem Bild möchte ich auf die schreckliche Situation der Frauen in Afghanistan aufmerksam machen, die seit MachtĂŒbernahme der Taliban keinen Zugang mehr zu ausreichender Bildung, Selbstentfaltung, Freude und Musik und besonders zu den Menschenrechten haben. Das Leid ĂŒber diese unmenschliche Situation ist Teil meiner IdentitĂ€t.â
Leontine – Das junge MĂ€dchen deutscher Herkunft sagt zu ihrem Kunstwerk:
âIch will mit meinem Werk auf einen bedeutenden Teil meiner IdentitĂ€t hinweisen. Meinen tiefen Wunsch Medizin zu studieren und als Ărztin fĂŒr unsere Gesellschaft da zu sein.â
Ausstellung âMeine IdentitĂ€tâ
5. April bis 15. Mai 2022
Ort: groĂer Saal “Kunstvermittlung” im Erdgeschoss
Pinakothek der Moderne
Barer Str. 40
80333 MĂŒnchen
Kontaktdaten:
Annette Zierer ziererCOMMUNICATIONS
Effnerstr. 44-46 D-81925 MĂŒnchen
Tel.: +49-89-356 124-88 oder +49-176-23 40 40 40
Email: annette.zierer@zierercom.com
Firmenportrait:
YouthNet geht auf die Lichterkette zurĂŒck, die im Dezember 1992 mit ihrem Protest gegen
AuslĂ€nderfeindlichkeit und Rechtsradikalismus fĂŒr groĂes Aufsehen im In- und Ausland gesorgt hat.
Mehr als 400.000 Menschen gingen alleine in MĂŒnchen auf die StraĂe, damit ist diese friedliche
Demonstration bis heute ohne Beispiel. Seit 30 Jahren setzt sich der Verein âLichterkette e. V.â mit
gemeinnĂŒtzigen Aktionen fĂŒr ein offenes, friedliches und respektvolles Zusammenleben von
Menschen unterschiedlicher Herkunft ein. BĂŒlent Aladag vom Vorstand der Lichterkette ist Mentor
von YouthNet.
Die jĂ€hrlichen Projekte von YouthNet werden ĂŒber Spenden von einer Bank, einer Stiftung und
verschiedenen Einzelpersonen finanziert, Hauptgeldgeber ist eine Privatperson.
Aufseiten der StaatsgemÀldesammlungen und der Pinakothek der Moderne haben die
Kunstvermittlerin Pia BrĂŒner und die Kuratorin der Neshat-Ausstellung, Judith Csiki, das YouthNet Projekt begleitet und engagiert mit den Jugendlichen gearbeitet