Ausstellungen

Brescia, Italien: Das Heilige in der Kunst sinnlich erfahren

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Brescias neugestaltetes Diözesanmuseum ermöglicht einen Streifzug durch die Geschichte sakraler Kunst. Auch fĂŒr nicht-sehende Besucher.

200 GemĂ€lde, ausgewĂ€hlt aus ĂŒber 2000 in den hauseigenen Depots aufbewahrten Werken, verteilt auf 23 RĂ€ume und insgesamt 2000 Quadratmeter AusstellungsflĂ€che, umkreisen mit den Mitteln der Kunst „das Heilige“ im christlichen GlaubensverstĂ€ndnis, das AnbetungswĂŒrdige in verschiedenen Erscheinungsformen. Zu sehen ist die große sakrale Bilderschau in Brescias neu gestaltetem Diözesan-Museum, das im Franziskanerklosterkomplex San Giuseppe im historischen Herzen der lombardischen Provinzhauptstadt residiert.
Malerei auf Leinwand und Tafel, Skulpturen und illuminierte Manuskripte, orthodoxe Ikonen und Silberwaren, Gravuren und Nadelmalerei auf Stoff – der Ausstellungsparcours ist ein Spaziergang durch sechs Jahrhunderte Kunstgeschichte. Er beginnt im ersten Stock mit einigen Tafeln aus der spĂ€ten Gotik. Diese gehören zu den Ă€ltesten StĂŒcken des Hauses. Darunter das Polyptychon der Heiligen Ursula von Antonio Vivarini (1425-30) – eine Tafel auf Goldgrund im internationalen gotischen Stil – und die aus Holz gefertigte Kreuzigung aus der Familienwerkstatt des im 16. Jahrhundert in Brescia wirkenden Bildhauers Maffeo Olivieri.

Venedig schaute nach Brescia – und umgekehrt

Werke von KĂŒnstlern wie dem Venezianer Andrea Celesti, Pietro Ricchi, bekannt als Il Lucchese, oder dem Bologneser Domenico Carretti zeugen von der AttraktivitĂ€t Brescias im 17. Jahrhundert. Damals ließen sich Kunstschaffende aus allen Teilen des Stiefellandes von Brescias ebenso vermögenden wie kunstsinnigen Auftraggebern locken. WĂ€hrend Venedig und der Rest Italiens nach Brescia blickten und den Realismus, der die malerischen Ergebnisse der Brescianer KĂŒnstler kennzeichnete, bestaunten, orientierten sich KĂŒnstler in Brescia an der Farbenpracht der venezianischen Malschule. Beispiele hierfĂŒr sind die großen GemĂ€lde in der Galerie aus dem 18. Jahrhundert, wie die Jungfrau mit Kind und den Heiligen Leonardo und Franz von Paola (1737) von Giovanni Battista Pittoni oder das Kind Moses, das die Krone des Pharaos zertritt von Andrea Celesti.

Auch 14 Tuschezeichnungen auf grundiertem Papier, mit denen der deutsche Kupferstecher Anselm Roher zwischen 2006 und 2007 die GesĂ€nge von Dantes Göttlicher Komödie illustrierte, sind Bestandteil der Ausstellung. Rohrers insgesamt 90 Zeichnungen umfassender Zyklus erschien 2008 in limitierter Auflage beim deutschen Verleger Ulrich Keicher. Das Diözesanmuseum Brescia bewahrt ihn und einen bedeutenden Teil des grafischen Archivs des KĂŒnstlers auf, der1941 in Frankfurt am Main zur Welt kam und 2020 in Brescia gestorben ist.

GemĂ€lde mit anderen Sinnen „anschauen“

Die neue Museums-Gestaltung ermöglicht die Teilhabe fĂŒr Benutzer mit Sehbehinderungen dank integrativer GerĂ€te. So erleichtert ein Tasttisch im Eingangsbereich die Orientierung im Raum. Hier können sich Besucher mit den Fingern eine Vorstellung vom Grundriss des weitlĂ€ufigen GebĂ€udes machen.
Auch GemĂ€lde lassen sich mit den Fingern erfassen. Beispiele dafĂŒr sind die Madonna mit Kind in Glorie, der heilige Johannes der Evangelist, der selige Lorenzo Giustiniani und die Allegorie der göttlichen Weisheit (1520 – 1545) des Brescianer KĂŒnstlers Moretto. Nicht-Sehende Besucher können die Silhouetten der dargestellten Figuren ertasten. Angeboten wird auch ein Audiobeitrag, im dem „der Maler“ – wahlweise in italienischer oder englischer Sprache– von der Entstehung des Bildes erzĂ€hlt und dabei naturgemĂ€ĂŸ ein bisschen aus dem NĂ€hkĂ€stchen plaudert. Drei Sinnesboxen, die ausschließlich auf BerĂŒhrung setzen, vermitteln das GefĂŒhl, in der Werkstatt des Meisters aus dem 16. Jahrhundert zu sein und seine Pinsel, den Rahmen und die Leinwand anfassen zu können. Be-greifbar sind auch GegenstĂ€nde, die der KĂŒnstler gemalt hat – darunter das Kleid der göttlichen Weisheit, die Tiara und die Rinde eines Erdbeerbaums. Durch eine Duftessenz, die Besuchern in einer der Sinnesboxen in die Nase steigt, wird sogar eine Feige wahrnehmbar, die Moretto im Hintergrund seines GemĂ€ldes platzierte.

Brescia – perfekt fĂŒr einen City-Trip

Nicht nur großartige Kunst macht Brescia zum perfekten Ziel fĂŒr einen StĂ€dtetrip. Die historische Altstadt mit ihren fußlĂ€ufigen Distanzen, eleganten PlĂ€tzen und verkehrsberuhigten Flaniermeilen ist wie geschaffen fĂŒr entspanntes Shopping. Von modischer Top-Markenware bis zu hochwertigem Kunsthandwerk – Boutiquen, kleine GeschĂ€fte und trendige Ateliers machen den Einkaufsbummel zum inspirierenden VergnĂŒgen. Brescias WelterbestĂ€tten aus römischer und langobardischer Zeit, der archĂ€ologische Park Brixia Parco Archeologico di Brescia romana und das Stadtmuseum Museo Santa Giulia, laden jederzeit, auch unter freiem Himmel, zu einer spannenden Zeitreise ein. FĂŒr kulinarische Entdeckungen bieten sich Fine-Dining-Restaurants in altehrwĂŒrdigen Palazzi ebenso an wie hippe Lokale mit aktuellen Food-Trends oder traditionelle Trattorien mit authentischer RegionalkĂŒche. Eine eigene „Tageszeit“ fĂŒr die Brescianer ist der „Aperitivo“, die kleine Auszeit, die man in einer der vielen Bars bei einem Aperol Spritz oder einem „Pirlo“ verbringt, zu dem immer auch kleine Leckereien aufgetischt werden.

Weitere Informationen: www.visitbrescia.it

Foto: Diözesanmuseum in Brescia

Kontaktdaten:
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