Ausstellungen

Ferrara zeigt die Maler der Frauen

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Im FrĂŒhjahr 2025 sind in Ferrara die Meisterwerke zweier Protagonisten der europĂ€ischen Malerei des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu sehen: Alphonse Mucha und Giovanni Boldini. Beide waren fasziniert von weiblicher Schönheit und rĂŒckten sie in den Fokus ihrer Kunst.

Palazzo dei Diamanti, Ferraras berĂŒhmtester Renaissance-Palast, vereint vom 22. MĂ€rz bis zum 20. Juli 2025 die Werke von Alphonse Mucha und Giovanni Boldini in prachtvollem Ambiente. Mucha, 1860 im tschechischen Ivančice geboren, erlangte im Paris des Fin de SiĂšcle internationalen Ruhm. Weltweit wurde er fĂŒr seine Werbeplakate gefeiert. Muchas Schaffen war jedoch weitaus vielseitiger. Er war nicht nur Maler, Zeichner und Grafiker, sondern zeigte auch als Amateurfotograf, BĂŒhnenbildner, Innenarchitekt und als Schmuck- und VerpackungskĂŒnstler beachtliches Talent. Seine Werke wurden bald zum Markenzeichen des aufkommenden Jugendstils, zu dessen Triumpf Mucha mit seinem unverwechselbaren Stil und der verfĂŒhrerischen Sinnlichkeit seiner Werke entscheidend beigetragen hat.

Der Durchbruch gelang 1894 mit dem Werbeplakat fĂŒr die Schauspielerin Sarah Bernhardt, die in der Rolle der „Gismonda“ im Pariser Renaissance-Theater auf der BĂŒhne stand. Eher zufĂ€llig war Mucha an den Auftrag gekommen, ein Plakat zu schaffen, welches die Spielplan-VerlĂ€ngerung des TheaterstĂŒcks bekannt machen sollte. Der tschechische KĂŒnstler zeichnete die Theater-Diva als Jugendstilikone mit betörender Strahlkraft. Sein zwei Meter großes Plakat zeigte die Bernhardt ĂŒberlebensgroß. Nach dem fulminanten Erfolg dieser Arbeit folgten viele weitere AuftrĂ€ge – Poster fĂŒr die TheaterstĂŒcke „Die Jahreszeiten“ (1896) und „Hiob“ (1896), „Reverie“ (1897) und „Medea“ (1898), mit denen Mucha seinen unverwechselbaren Stil unterstrich. Als der Tscheche 1904 zum ersten Mal in die USA reiste, feierte ihn die amerikanische Presse als „den grĂ¶ĂŸten DekorationskĂŒnstler der Welt“.
Die monografische Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Mucha-Stiftung realisiert wird, wirft Schlaglichter auf Biografie und Werdegang des KĂŒnstlers und die vielen Aspekte seines Schaffens. Was heute ebenso berĂŒhrt wie traurig stimmt: Als Vertreter der Jugendstil-Bewegung war Mucha fest davon ĂŒberzeugt, dass die Schönheit und inspirierende Kraft der Kunst den Fortschritt der Menschheit beflĂŒgeln und damit den Frieden und die Vereinigung der Völker erreichen wĂŒrde.

Pink Lady mit flottem Pinselstrich gemalt

Anmutige und elegante Frauen sind auch in der Kunst von Giovanni Boldini (geboren 1842 in Ferrara, gestorben 1931 in Paris) die unbestrittenen Stars. Wie Mucha so hatte auch der Impressionist Boldini Paris zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht. Auftraggeber fand Boldini in finanzkrĂ€ftigen, internationalen Pariser Kreisen und bald war der Italiener einer der gefragtesten Portraitmaler der Belle Époque. In einem FlĂŒgel des Palazzo dei Diamanti wird – parallel zur Mucha-Schau – eine bedeutende Auswahl an GemĂ€lden, Zeichnungen und Stichen zum Thema PortrĂ€t und Frauenfigur von Boldini gezeigt. Neben Meisterwerken wie „The Pink Lady“ (1916) und „Fireworks“ (ca. 1890) Ganzfigurenstudien von Frauen und einzelnen Frauengesichtern prĂ€sentiert, die den Umgang des KĂŒnstlers mit der ihn umgebenden RealitĂ€t dokumentieren. Der Mann aus Ferrara war ein exzellenter Beobachter mit schneller Auffassungsgabe, konnte Bewegungen und Posen der Menschen blitzschnell aufnehmen – was ihm spĂ€ter an der Staffelei zugutekam. Mit eiligen Pinselstrichen schaffte er es, den Portraitierten auf der Leinwand eine beinah lebensechte VitalitĂ€t und Dynamik zu verleihen. Im Anschluss an die Ausstellung kehren die Werke in den Palazzo Massari zurĂŒck, den stĂ€dtischen Sitz des Boldini gewidmeten Museums, dessen Wiedereröffnung nach Renovierungsarbeiten fĂŒr 2026 geplant ist.

Ganz entschleunigt Ferrara und Po-Delta entdecken

Neben den aktuellen Ausstellungs-Highlights liefert Ferrara noch viele GrĂŒnde, als Ziel fĂŒr einen City-Trip gewĂ€hlt zu werden. Das historische Zentrum mit den Renaissance-Palazzi und dem einstigen Residenzschloss, dem Castello Estense, mit der Kathedrale und einer der Ă€ltesten UniversitĂ€ten Europas ist fĂŒr den Autoverkehr gesperrt und lĂ€sst sich gemĂŒtlich zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Nur eine knappe Autostunde östlich von Ferrara mĂŒndet Italiens lĂ€ngster Fluss, der Po, in die Adria. Das Po-Delta mit den Lagunen von Comacchio ist ein Natur- und Vogelparadies, das sich mit dem Fahrrad oder mit Exkursionsbooten ganz entschleunigt genießen lĂ€sst. Comacchio, ein sympathisches StĂ€dtchen und die „heimliche Hauptstadt“ der Delta-Region, lockt zu jeder Jahreszeit mit interessanten Events – vom Karneval auf dem Wasser ĂŒber Patronatsfeste und Musikfestivals bis zu den kulinarischen Events im Herbst. Dabei steht dann der Aal, die traditionelle SpezialitĂ€t der Delta-Region in unterschiedlichsten Zubereitungsformen im Mittelpunkt.

Weitere Informationen:
www.visitcomacchio.it
www.inferrara.it
www.ferraraterraeacqua.it

Foto: © Boldini, La signora in rosa

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