Ausstellungen

Ein Material in neuem Licht

Plastikflaschen: Stoff fĂŒr Kunst

Gebrauchte Plastikflaschen sind kein Abfall, sondern eine kostbare Ressource. Denn sie können auf vielfĂ€ltige Weise weiterverarbeitet werden, lassen sich in neue Produkte oder frische Energie verwandeln. Und in Kunst. Genau das praktiziert Veronika RichterovĂĄ. Die tschechische KĂŒnstlerin formt aus alten PET-Flaschen faszinierende Skulpturen.

Plastik hat KĂŒnstler von Anfang an inspiriert. Der Grund: Kunststoff fĂŒgt sich nahezu allen technischen und Ă€sthetischen Anforderungen. Es ist ein Universalmaterial, gilt als modern und progressiv. Das betrifft nicht nur Neuware: LĂ€ngst hat die Kunst gebrauchtes Plastik als Wert- und Werkstoff entdeckt.

Kunststoffflaschen werden Plastiken
“PET-Flaschen sind ein wichtiger Teil meines Lebens geworden”, sagt die tschechische KĂŒnstlerin Veronika RichterovĂ , bekannt fĂŒr ihre Arbeiten im Bereich der “Plastikflaschenkunst”, kurz: PET-ART. Sie schwĂ€rmt von dem Material, und das seit 20 Jahren: “Ich schĂ€tze seine Leichtigkeit und FlexibilitĂ€t, nutze seine LichtdurchlĂ€ssigkeit und seine leuchtenden Farben.” Und betont: “Ein großer Vorteil sind seine Langlebigkeit und Unzerbrechlichkeit, vor allem wenn meine Skulpturen auf verschiedenen Ausstellungen zu sehen sind. Und davon gab es schon mehr als fĂŒnfzig.” So zeigte sie PET-ART-Kronleuchter wie auch lebensgroße Darstellungen von Menschen, Tieren und Pflanzen bereits in Tschechien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und den USA. Darunter ein Krokodil aus 360 PET-Flaschen, das sie erstmals im Fata Morgana GewĂ€chshaus des Botanischen Gartens in Prag prĂ€sentierte.

Parallel dazu baut sie gemeinsam mit ihrem Mann an einem Museum fĂŒr PET-Flaschen, ihre Sammlung “umfasst rund 5.000 Exponate aus 139 LĂ€ndern”. Anzahl weiter steigend, weil zwischenzeitlich auch Freunde ihre Leidenschaft fĂŒr Plastik unterstĂŒtzen. Über ihre Intention sagt sie: “Mein Hauptmotiv war, etwas, das als Abfall angesehen wird, in etwas Wertvolleres zu verwandeln, das einen dauerhaften Wert haben kann.”

Bedeutung ĂŒber die Kunst hinaus
Mit diesem Ansatz ist die KĂŒnstlerin nicht allein. Die globale PrĂ€senz des PlastikmĂŒlls und seine Eigenschaft zur Wiederverwertung bewirken ein Umdenken: Aus dem einstigen Wegwerfprodukt ist eine Wertstoffquelle geworden. Eine kreative und trendige dazu. ZusĂ€tzlich bringt PET eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft voran, Stichwort: Bottle-to-Bottle-Verfahren. Um das Wiederverwertungspotenzial von gebrauchtem Plastik voll auszuschöpfen, gehört zur Entwicklung neuer stofflicher wie thermischer Bearbeitungstechnologien vor allem die Einrichtung von RĂŒcknahmestellen und Sammelsystemen in lĂ€ndlichen Regionen der Entwicklungs- und SchwellenlĂ€nder. Wie es beispielsweise die Recyclingfirmen IMER und PLANETA in Mexiko praktizieren: Mit der Annahme von gebrauchten Plastikflaschen gegen Entgelt bringen sie Umweltschutz und ArmutsbekĂ€mpfung zusammen. KreativitĂ€t und Innovation beschrĂ€nken sich also nicht nur auf das Beschaffen und Verarbeiten von neuem Material, sondern offenbaren sich vor allem im produktiven Umgang mit dem, was bisher als Abfall galt. Die Kunst geht solchen Entwicklungen oft voraus.

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Bildquelle: @Michal CihlĂĄr

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