Ausstellungen

Grafy: Rote Erde

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„Es beginnt mit einer Farbe. Rot, aber nicht aggressiv. Tief, mineralisch, warm. Jene ‚Rote Erde‘, die sich im südlichen Nigeria aus eisenoxidreichen Lateritböden formt – ein geologisches Gedächtnis tropischer Regenwälder, das seit Jahrhunderten Handwerk, Architektur und symbolische Ordnung prägt. Ihre Farbe ist mehr als ein Pigment: Sie ist eine Erzählung. Und sie wird zum tragenden Material in Grafys neuer Werkserie Rote Erde.“ (Saskia Lisenheim-Wahs, Kunstkritikerin)

„Rote Erde“ lautet der Titel der Ausstellung des Hamburger Künstlers Grafy, die am Freitag, dem 13. und Samstag, dem 14. Juni 2025 in der Kulturwerft Gollan, Einsiedelstraße 6, 23554 Lübeck, zu sehen ist. Gezeigt werden über 20 Arbeiten – großformatige Porträts sowie abstrakte Werke und Arbeiten auf Papier.

Die titelgebende „Rote Erde“ zieht sich nicht nur thematisch durch die ausgestellten Werke, sondern ist gleichzeitig tragendes Material. Inspiration war die Reise des Künstlers nach Nigeria 2023 im Rahmen eines Austauschprogramms, der sich 2025 eine zweite Reise anschloss. Aus der dortigen Begegnung mit den Menschen und der tiefgreifenden Erfahrung der Landschaft resultierte eine künstlerische Auseinandersetzung, die sich in der Werkserie „Rote Erde“ niederschlug. Grafy sammelte und trocknete sie, mischte sie mit Bindemitteln. Das Rot der Erde wird zum Bildhintergrund, aber auch zum Protagonisten.

Auf etwa 600 Quadratmetern vereint die Ausstellung drei verschiedene Werkgruppen. Auf großformatigen Leinwänden hat Grafy Menschen Nigerias porträtiert, zumeist Personen, die er in Lagos und Umgebung getroffen hat. Aber auch eine Berühmtheit findet sich auf den Bildern wieder: Einer der Porträtierten ist der Musiker und Aktivist Seun Kuti, Sohn des berühmten “Afrobeat”-Begründers Fela Kuti, den der Künstler vor Ort kennengelernt hat. Daneben gibt es kleinere Arbeiten auf Papier (30 × 40 cm), Aquarelle, die sich in einem Spannungsfeld zwischen Figuration und Auflösung bewegen. Ein dritter Werkblock umfasst große abstrakte Arbeiten, bei denen die „rote Erde“ als Pigment in freien Formen über die Leinwand fließt. „Diese Gemälde lesen sich wie atmosphärische Verdichtungen – keine Abbilder von Personen, sondern subjektive Eindrücke von Räumen, Spuren, Anwesenheiten“, so Saskia Lisenheim-Wahs.

Detailliertere Informationen zur Ausstellung finden Sie im angehängten Text der Kunsthistorikerin Saskia Lisenheim-Wahs. Der Text darf nur mit Namensnennung der Autorin verwendet werden.

GRAFY: Red Earth
Kulturwerft Gollan
Einsiedelstraße 6
23554 Lübeck
Dauer der Ausstellung:
13. – 14. Juni 2024
Öffnungszeiten:
Freitag, 13. Juni, Vernissage um 18:00 Uhr
Samstag, 14. Juni, von 12:00 bis 18:00 Uhr
Der Künstler ist anwesend.

Der Künstler Grafy wurde 1998 in Mannheim geboren und ist in Lübeck aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet er in Hamburg, wo er mit 23 Jahren seine erste Einzelausstellung in der Barlach Halle K hatte. In seinen Werken beschäftigt er sich mit Identität und dem kulturellen Gedächtnis. Weitere Informationen unter: https://de.grafy.de/

Kulturwerft Gollan
Die zwischen 1870 und 1920 aus rotem Backstein errichteten Hallen der Kulturwerft Gollan bilden das älteste Industriegebiet Schleswig-Holsteins. Wurden hier früher Schiffe gebaut, finden in den Werfthallen heute Kulturveranstaltungen statt. Die Kulturwerft befindet sich in unmittelbarer Nähe der Lübecker Altstadtinsel.

Foto: Grafy, Fotograf: Daniel Dittus

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