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Schüttel deinen Speck – Tag 5: Open Flair 2023

Sonntag ist Familientag! Ob zu Hause oder eben beim Open Flair in Eschwege. Wir schlendern zunächst in den Schlosspark. Leider um 11:00 Uhr noch zu früh um an irgendwelche Kinderbespaßungen zu denken.  Und dennoch schön zu beobachten wie immer mehr Familien hier eintrudeln um zunächst einfach nur gemeinsam unter den beeindruckenden Baumriesen zu frühstücken. Okay, dann einfach nochmal durch die Stadt und eine Eisdiele ausfindig machen. Mit kalter Schlumpfencreme lässt sich die Zeit bis zur Öffnung der Kinderattraktionen doch prima ertragen. Als erster Vorgeschmack zieht die Gänsekapelle an uns vorbei. “Eine einzigartige Kombination zwischen Mensch, Tier und Musik basierend auf einer uralten Tradition des Gänsehütens”, wie es so schön in der Presseinfo heisst. Tradition passt, denn jedes Jahr zieht diese Attraktion in Eschwege verdientermaßen viele Blicke auf sich. Das Kind drängelt in Richtung Spielfeld. Heute fallen offensichtlich alle Hemmungen und von der Hüpfburg, über das Kinder-Schminken , bis zum Bungee-Trampolin wird fast alles mitgenommen. Ich schaue mir indes die Band “Kensington Road” aus Berlin auf der Hauptbühne an. Passt auf jeden Fall perfekt um auch noch die letzten Feierwütigen musikalisch sanft aus ihren Zelten zu holen. “Salò” im Anschluss lässt mich zunächst mit dem Echt-Cover “Du trägst keine Liebe in dir” ein wenig verwirrt zurück. Der Solokünstler aus Wien hat aber etwas, das ich kaum zu beschreiben mag und kann im Laufe des Gigs mit seinen Songs, die teilweise ein wenig an die 80er Jahre erinnern inklusive der kehlig, bassigen Stimme doch noch punkten. “Jeremias” bedienen wiederum ein ganz anderes Genre. Wie eine Horde Traumschwiegersöhne daherkommend, verbreiten ihre eingängingen, schönen Melodien sofort positive Vibes. Ein letzter Besuch im Schlosspark soll unser frühzeitiger Familien-Abschluss des Flairs bilden. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf den Walking Act “Jottnjol”. Gnomartige Figuren, die alles zusammel scheinen, aber auch etwas davon abegebn, wie der Überreichen eines Glücksknopfes an unser Kind beweist. Im Park hinter dem einstigen Landgrafenschloss tobt inziwischen der Bär, bzw. der Kinder-Moshpit, denn die Jungs der Punkband “Jonny Karacho” lassen die Kurzen, sowie ihre Eltern ordentlich in Wallung kommen. Klasse Idee, eine solche Nische zu besetzten und beide Genrationen gleichzeitig zu beglücken. Während ich es mir auf einer Picknick-Decke gemütlich mache, schmeissen sich die Damen ins Getümmel der vielen Geschicklichkeitsspiele und drehen eine Runde mit dem manuell angetriebenen Kinderkarussel. Immer wieder herrlich auch diese Seite des Flairs in vollen Zügen zu geniessen. Dann hiesst es für uns Abschied nehmen, damit der nächste Tag mit seinen alltäglichen Verpflichtungen nicht ganz so schmerzt. Wobei der Schmerz Peter Fox an diesem nicht sehen zu können nicht außer Acht gelassen werden darf. Allerhöchster Respekt geht raus an die Organisatoren des 39. Open Flairs und die mittlerweile 2000 ehrenamtlichen, stets top gelaunten Helfer. Es war uns eine Ehre auf allen Ebenen mitzufeiern. Das Jubiläum darf gerne und möglichst schnell kommen.

Titelsong: Peter Fox