Mobile Geschichte hautnah erfahren – der PS Speicher in Einbeck
Ein Sonntagsausflug zunĂ€chst ganz im Sinne des Vaters. Die Geschichte der motorisierten MobilitĂ€t scheint doch eher ein Erwachsenen-Ding zu sein. Die Kinder selbst sind weniger voreingenommen und fahren ohne zu wissen was sie erwartet freudig mit. Der PS Speicher in Einbeck ist schnell gefunden und schon die Auffahrt zum Museums-Parkplatz birgt beeindruckende Momente. GeschichtstrĂ€chtige Fahrzeuge in verglasten Containern sorgen fĂŒr das erste Aha-Erlebnis. Wir wollen mehr und eilen durch den Kassenbereich ins MuseumsgebĂ€ude. Unsere Augen öffnen sich weit – der Architektur Mix aus Alt und Neu ist wunderbar anzuschauen und man erkennt auf den ersten Blick, dass hier viele Abenteuer auf uns warten. Das Erste folgt prompt – der Fahrstuhl, der uns auf die erste Museumsebene befördert entpuppt sich als möblierte Zeitmaschine. Hier erfahren wir sitzend im Ohrensessel in Ton und Bild was uns in den kommenden Stunden erwartet.
Noch hĂ€lt sich die Begeisterung der Kinder in Grenzen, als wir die erste Ebene betreten. Doch dieses Museum zeigt gleich von Anfang an, dass hier jede Alterklasse zum Zug kommt. WĂ€hrend Papa, die AnfĂ€nge auf zwei RĂ€dern bewundert, macht der Nachwuchs eifrig Fotos, die dann Online anhand des Codes auf der Eintrittskarte zu Hause gesichtet und heruntergeladen werden können. Wir hangeln uns durch die Stockwerke, bestaunen wunderschöne Exemplare der Motorwelt und probieren alles aus was zum Ausprobieren angedacht ist: Entdeckerhöhlen, Fahrsimulatoren, Fotostationen und geniessen einen Erbeer-Rhabarber-Milchshake in der im 50 jahre Stil eingerichtetetn Milchbar – ein echtes Highlight. Unsere “Vorrecherchen” wiesen auf ein ganz besonders AusstellungsstĂŒck, einen VW Bulli der ersten Generation hin. Als Fans dieses GefĂ€hrts zieht es uns natĂŒrlich magisch in die Speicher-Welt der 60er Jahre, in der
dieser Klassiker zu finden ist. Stolz und voller Ehrfurcht erblicken wir dieses Meisterwerk deutscher Autobaukunst und verweilen zufrieden, bis es uns ĂŒber die 70er rein in die 80er Jahre der Republik zieht. Hier kann man den Disco-Boom dieses Jahrzehnts noch einmal durchleben, und wie ich finde das schönste Motorrad der Welt – eine XT 500 von YAMAHA – besichtigen. Eine Motorradreihe, die die erste der Bauart Enduro war und von der ich ein Exemplar 1990 auch mal in meinem Besitz wĂ€hnen durfte. Herrlich! Als wir alle Ebenen begangen haben finden wir uns im Souvenir-Shop wieder. Ein Walhalla fĂŒr Bulli-Fans wie uns. Im grossen Foyer lockt ein riesiges Kugelspiel, an dem die Kinder ĂŒber Minuten ihren Spass haben. Hier im PS Speicher werden echte Erinnerungen geweckt und hier können ganze Familiennachmittage verbracht werden. Ein Museum, dass man unbedingt besuchen sollte und auch ohne grosse Motor-AffinitĂ€t einen Heidenspass bereitet. Den Kindern jedenfalls hat es nachhaltig sehr gut gefallen. Und das muss ein Museum erstmal nachmachen. PS Speicher wir kommen wieder…