Literatur

Skate, Surf und Rock – Die Welt des Jim Phillips

Die offene, blaue Hand mit dem schreienden Mund hat wohl jeder schon mal irgendwo gesehen. Das das irgendwas mit Skateboards zu tun hat weiss man irgendwie auch noch gerade so, aber was und wer genau dahinter steckt verraten diese Werke rund um den Künstler Jim Phillips von A. Schiffer Book.
Schon beim Druchblättern der beiden Bücher hüpft mein Herz vor Freude über die grandiosen pop-artigen Bilder. Phillips trifft künstlerisch genau meinen Nerv und ich bin gespant, was sein Leben so zu bieten hat. Denn genau dieses wird sowohl in „Surf, Skate & Rock Art of Jim Phillips“, als auch in „Rock Posters of Jim Phillips“ ein wenig näher beleuchtet. Was in einer Kinderkunstschule begann endete später als Art-Designer bei bekannten Firmen rund um das Thema Surf & Skate. Jim war leidenschaftlicher Surfer und brachte von kleinauf schon eine hohe künstlerische Begabung mit. Er zeichnete wo er nur konnte und hielt vor allem Szenerien aus seinem Hobby auf Papier fest. Urige Gestalten in coolen Surfervans waren ein Anfang. Es kamen immer mehr Auftragsarbeiten hinzu. Firmenlogos, Poster für Veranstaltungen, aber auch echte Werbeplakate malte Jim mit knalligen Farben für seine Kunden. Sein Können verhalf ihm den Lebenunterhalt zu verdienen und es kamen immer mehr Interessenten dazu. Sein erster Geniestreich war ein für die Verhältnisse von Phillips einfaches Logo in Sternform für das Motorradzubehör-Geschäft „The Fiberglas Works“. Es gab in den 70er Jahren wohl kaum ein Surfauto, dass diesen Sticker nicht irgendwo kleben hatte. Die Phillips Studios waren Kult und seine Motive wurden auf etlichen T-Shirts zur Schau getragen. Als Phillipps dann als fester Designer beim Skateborad-Label „Santa Cruz“ einstieg stand dem Aufstieg zum Kult-Künstler nichts mehr im Wege. Seine Motive für die Marke wurden weltweit bekannt und ihnen wurde vielfach von anderen Künstlern in diversen Adaptionen gehuldigt. Allein die „Screaming Hand“ ist bis heute zu einem echten Kultursymbol geworden. Firmen und Fans lagen ihm regelrecht zu Füßen doch bei all dem Ruhm blieb Jim sich selbst immer treu und gab sich zu keiner Zeit überheblich gegenüber seinen Mitmenschen. Aber nicht nur die Surf- und Skateszene kam ohne Phillips nicht mehr aus, auch Musiker schmückten sich durch ihre Konzertplakate gern mit dem Können von Phillips. Emmylou Harris, Tom Petty und Lagwagon sind nur einige die Plakate in Auftrag gaben die so als Kunstwerke in die urbane Geschichte eingegangen sind. Die beiden Bücher bieten jede Menge Bildmaterial und ausreichend Text um einen sehr guten Eindruck über das Schaffen von Jim Phillips zu bekommen. Für Fans ein absolutes Muss, aber auch für geschichtsinteressierte und kunstaffine Menschen eine echte Bereicherung. Ich persönlich mag diese Werke gar nicht mehr aus der Hand legen. Aber wie anfangs erwähnt rennt Phillips bei mir offene Türen ein. Übrigens auch ein schönes Geschenk zu Weihnachten.